Die Dumeklemmer Sage

Mit kleinen Berichten möchte ich ein wenig von meiner Heimat, meiner Stadt erzählen, woher wir kommen, was die Menschen bewegt. Daher ist es ganz wichtig, dass zunächst eine Sache klar wird, wir sind keine Ratinger, wir sind Dumeklemmer.

Seit Jahrhunderten haben die Ratinger den Spitznamen „Dumeklemmer“. Angeblich haben unsere Vorfahren dem heiligen Suitbertus einmal den Daumen im Stadttor eingeklemmt, als dieser den damals noch heidnischen Ratinger Bürgern das Christentum bringen wollte. Suitbertus soll sie daraufhin verflucht haben, dass alle Ratinger Kinder in Zukunft mit einem „platten Dumen“ zur Welt kommen würden.

In Wirklichkeit geht der Name wohl eher auf Foltermethoden des örtlichen Scharfrichters zurück, dem Anlegen von Daumenschrauben. Aber das hört sich nicht so romantisch verklärt an.

Ratingen liegt an uralten Handelslinien, und lange bevor Städte wie Düsseldorf oder Duisburg durch den technischen Fortschritt und Ihrer Lage am Rhein wirtschaftlich an Bedeutung gewannen, war Ratingen ein wichtiger Umschlagplatz. Hier trafen sich die Händler und Reisenden, die vom Rhein und dem Münsterland kommend ins bergische Land und Richtung Köln wollten.

Heute leben in Ratingen rund neunzigtausend Menschen, auf einer Fläche von rund achttausend Hektar. Rund um das Zentrum reihen sie die Vororte wie Lintorf, Hösel, Tiefenbroich oder Breitscheidt. Der höchste Punkt der Stadt liegt im Ortsteil Homberg, in dem ich auch geboren wurde.

Wer kann spricht Ratinger Platt, dass von den traditionellen Vereinen wie den Ratinger Jonges und den Ratinger Weitern auch herzlich gepflegt wird. Wir genießen den rheinischen Humor im Karneval und haben ein Schützenbrauchtum, das zum Teil auf eine über 500 Jahre andauernde Geschichte verweisen kann.

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